Nachbehandlung

Hüftendoprothese nach Coxarthrose (zementfrei/zementiert)

Nachbehandlungskonzept der Praxis Dr. D. Schulte-Bockholt

Ihnen wurde eine Hüftendoprothese eingesetzt. Die nachfolgenden Empfehlungen sollen Ihnen helfen schnell wieder die volle Kontrolle über Ihr Bein zu erlangen:

  • Anti-Thrombose Prophylaxe mit Niedermolekularem Heparin.
  • Nach der Rasur des OpGebiets müssen Sie mit einer desinfizierenden Lösung duschen.
  • Postoperativ: Diclofenac ret. 75mg 2 x 1 für 4 Wochen zur Ossifikationsprophylaxe sofern keine
  • Kontraindikationen ( Unverträglichkeit oder ein Nierenschaden) vorliegt.  
  • Lagerung in einer Schweizer Schiene plus Abspreizkeil mindestens bis zur Wundheilung.
  • Ihr Nachttisch sollte auf der operierten Seite stehen. Die Rückenlage ist bis zur vollständigen Ausheilung notwendig.

1. postoperativer Tag:

Mobilisation an die Bettkante ggf. erste Schritte mit Ihrem/Ihrer Physiotherapeuten/Physiontherapeutin, abhängig von der Kreislaufsituation. Assisitves Bewegen der Hüfte in Beugung und Abspreizung durch Ihren Physiotherapeuten oder Ihrem Physiotherapeutin.

Verhaltensregeln:

  • Bis die volle Kontrolle über das operierte Hüftgelenk wieder erreicht ist, lassen Sie sich bitte helfen.  
  • Um Stürze zu vermeiden sollten Sie auf keinen Fall alleine aufstehen.
  • Benutzen sie die Gehilfen. Nur bei Gebrauch beider Unterarmgehstützen ist eine Teilbelastung möglich.
  • Verboten sind Kombinationsbewegungen mit Beugung, Außendrehung und Überkreuzen der Beine!
  • Eine versehentliche Hüftgelenksverrenkung wird durch Nutzung der Schiene und des Keils vermieden.
  • Die Gefahr einer versehentlichen Verrenkung ist in den ersten 12 Wochen am größten. Solange braucht der Körper um eine Neokapsel zu bilden.

Ab dem 2. postoperativen Tag und nach Entfernung des Drainageschlauches:

 

  • Teilbelastung im Gehwagen oder an Unterarmstützen mit 20kg bis zur Wundheilung. Wenn der Gang sicher geworden ist werden Unterarmgehtstützen benutzt. Zunehmend aktive Bewegungsübungen sind erlaubt. Das Gehen und Treppe steigen wird mit Ihnen geübt.
  • Steigerung der Belastung in Abhängigkeit vom Prothesentyp und den Beschwerden. Wiederholen der Verhaltensregeln im Alltag (Sitzen, Stehen, Gehen, Transfer)
  • Vor Entlassung ggf. Hilfsmittelversorgung mit der Stationspflege besprechen. Ggf. Sitzerhöhung,  Strumpfanziehilfe.

Rehabilitationsphase:

  • Ziel ist ein gutes schmerzarmes Gangbild, mit letztendlicher Schmerzfreiheit bei guter Funktion am Ende der Rehabilitationsphase.
  • Entfernen der Hautfäden am 12 bis 14. Tag.
  • Unterarmgehstützen dürfen befundabhängig (gute muskuläre Stabilisation des Hüftgelenks) abtrainiert werden.
  • Das Training im Bewegungsbad ist nur bei normal verheilter Wunde möglich. Sollte die Wunde noch näßen ist dies verboten.
  • Wesentlich für die Rehabilitation ist die Gehschule!
    • Ziel ist es wieder ein flüssiges Gangbild zu erreichen.
    • Durch die Operation können Sie das Bein wieder nach innen drehen und die Neutralstellung einnehmen.  
    • Zu vermeiden sind ein Muskelaufbautraining mit hohen Gewichten! Wenn Gerätetraining durchgeführt wird, ist darauf zu achten, dass in jeder Phase des Bewegungsablaufs die volle Kontrolle durch den Patienten ausgeübt werden kann. Die Höhe der Gewichte orientieren sich an dieser Maßgabe.

Nach der Rehabilitationsphase:

Auch nach der akuten Behandlungsphase betreut Sie die Praxis Dr.D. Schulte-Bockholt bis zum Abschluß der Behandlung . Physiotherapie ist weiterhin notwendig insbesondere die Gangschulung.

Röntgenkontrollen werden nach 3, 6 und 12 Monaten notwendig. Der Arbeitskreis Endoprothetik empfiehlt eine regelmässige Verlaufskontrolle um Frühlockerungen rechtzeitig festzustellen. Dadurch lässt sich ein unnötiger Knochenverlust vermeiden.

Auf Wunsch werden Sie gerne in die "Recall Liste" aufgenommen. Dann werden Sie durch das Praxisteam an die Verlaufskontrollen erinnert.