Nachbehandlung

Kniegelenksprothese und Schlittenprothese

Nachbehandlungskonzept der Praxis Dr. D. Schulte-Bockholt

Bei Ihnen wurde ein Kunstgelenk ins Knie eingesetzt. Die nachfolgenden Empfehlungen sollen Ihnen helfen schnell wieder die volle Kontrolle über Ihr Knie  zu erlangen.

  • Anti-Thrombose Prophylaxe mit Niedermolekularem Heparin
  • Nach der Rasur des OpGebiets müssen Sie mit einer desinfizierenden Lösung duschen.
  • Postoperativ: Diclofenac ret. 75mg 2x1 für 4 Wochen zur Ossifikationsprophylaxe sofern keine Kontraindikationen ( Unverträglichkeit oder ein Nierenschaden) vorliegen.
  • Um die Schmerzen nach der Operation behandeln zu können wird durch die Narkoseabteilung ein Schmerzkatheter gelegt vor der Operation, der für 48 Stunden die Schmerzen zusätzlich lindert. Bitte beachten Sie das in dieser Phase keine vollständige Kontrolle über das operierte Bein besteht und Sie daher nicht alleine belasten dürfen.

Die Ferse wird noch am OP TAG- auf eine Fersenrolle gelagert. In keinem Fall sollte das Knie unterlagert werden oder das Bett so eingestellt werden das eine Beugung im Kniegelenk resultiert! Ziel dieser Maßnahme ist es eine vollständige Streckung des Kniegelenkes sicher zu stellen.

ab dem 1. postoperativen Tag

Beginn der Physiotherapie: Bewegungskontrolle des Kniegelenks in Flexion und Extension, Fuß und Hüftkontrolle anpassen. Stellen einer Bewegungsschiene, die in leichter Überstreckung und schmerzabhängig in Beugung  eingestellt wird. Zur Nacht: Lagerung auf Fersenkissen

Verlangen Sie bitte 3 mal täglich Eis zur Behandlung. Die Kühlpackung darf nicht direkt auf der Haut angewendet werden.

ab dem 2. postoperativen Tag

Nach Entfernung des Schmerzkatheters erfolgt die Quadrizepskontrolle. Kann der Patient diesen gut aktivieren, erfolgt die Mobilisation am Gehwagen oder an Unterarmgehstützen. Schmerzadaptierte Belastung bis zur Wundheilung. Sie werden zu Eigenübungen angeleitet. Die Motorschiene sollte mindestens 2 mal am Tag gestellt werden und an das aktuelle Bewegungsausmaß angepasst werden.
Zusätzlich wird dem Patient ein 1,5 cm dickes Schaumstoffkissen zugeschnitten, welches er unter dem Kompressionsstrumpf auf dem Knie trägt um die Wundheilung zu unterstützten.

ab dem 3. postoperativen Tag

Mororschiene täglich mit kontinuierlicher Steigerung der Beugung. Bewegungserweiterung und Kräftigung des Knieglenks durch die Physiotherapeuten. Bei guten Wundheilungsverhältnissen darf die Belastung schmerzabhänig zunehmend bis zur Vollbelastung gesteigert werden und es erfolgt die Aktivierung an Unterarmgehstützen.

ab dem 10. postoperativen Tag:

Reduzierung der Schmerzmedikation wenn möglich. Die Anwendung von Opiaten sollte in der Rehabliltationsphase die Ausnahme sein.

ab dem 12. postoperativen Tag:

Entfernung der Hautfäden/Klammern bei normaler Wundheilung.

Rehabilitationsphase:

Ziel ist ein gutes schmerzarmes Gangbild,  mit letztendlich Schmerzfreiheit bei guter Funktion am Ende der Rehabilitationsphase.

  • bei reizloser und krustenfreier Narbensituation ist das Üben im Bewegungsbad erlaubt.
  • Übungen zur Kräftigung der Kniestrecker und Kniebeuger
  • der Erhalt der vollen Streckung im Knie ist genauso wichtig wie die Steigerung der Beugung. Das Prothesendesign beim Knieoberflächenersatz verbietet eine Beugung über 120° so das der Versuch einer weiteren Beugung nicht sinnvoll ist. Die Schlittenprothese kann eine physiologische Beugung erreichen.
  • die Einzeltherapie mit individueller Betreuung des Patienten ist unbedingt der Gruppentherapie vorzuziehen. Falls Gruppentherapien angewendet werden so ist darauf zu achten, dass möglichst Patienten mit der gleichen Operation und dem gleichen Belastungniveau zusammengeführt werden.
  • ein gesteigertes Krafttraining insbesondere unter Nutzung der Beinpresse mit hohen Gewichten ist unbedingt in den ersten 6 Wochen zu vermeiden. Hier ist die Gefahr der Ausbildung eines Reizknies durch Überbelastung am höchsten. Ziel ist das flüssige, freie und schmerzfreie Gangbild nicht die Neubildung von Muskelmasse.

Sollten während der Rehabilitation Probleme mit dem Kunstgelenk auftreten, so bitten wir Sie um Kontaktaufnahme unter der Handynummer die Sie für Notfälle in der Praxis erhalten haben.

Nach der Rehabilitationsmaßnahme

Sie werden durch mich als Ihren Operateur weiter betreut. Weiterführung der Physiotherapie bis das Ziel des guten Gangbildes erreicht ist.
Geplant sind regelmäßige klinische und radiologische Kontrollen: Röntgenbilder sind im ersten Jahr nach 3, 6 und 12 Monaten geplant.

Die Praxis Dr. D. Schulte-Bockholt betreut Sie bis zum Abschluss der Behandlung und führt auch die notwendigen Verlaufskontrollen jährlich durch.
Der Arbeitskreis Endoprothetik empfiehlt eine regelmässige Verlaufskontrolle um Frühlockerungen rechtzeitig festzustellen. Dadurch lässt sich ein unnötiger Knochenverlust vermeiden.

Auf Wunsch werden Sie gerne in die "Recall Liste" aufgenommen. Dann werden Sie durch das Praxisteam an die Verlaufskontrollen erinnert.